Der Beginn einer großen Liebe startete im Jahr 1998. Ein guter Freund von mir zog nach Mallorca und verkündete, dass er nach zahlreichen Stationen in der ganzen Welt nun sein persönliches Paradies gefunden hätte.
Ausgerechnet auf Mallorca? Ich war ungläubig. Putzfraueninsel, Ballermann, überfüllte Strände, grölende Engländer – das war mein Bild von der Baleareninsel. Ich wurde sehr schnell eines Besseren belehrt.
Mit dem Mietwagen auf Entdeckungstour
Ich mietete auf Anraten meines Freundes ein kleines Auto und ließ mich über die Insel treiben. Ich sah kleine Buchten mit türkisfarbenem Wasser, den karibisch anmutenden Strand von Es Trenc, die herrlich langen Strände des Nordens. Das Kap Formentor mit seinem berühmten Hotel schlug mich in seinen Bann. Im Künstlerort Deia träumte ich von Kunst und Idylle. Ich aß Kartoffelkuchen und trank heiße Schokolade in Valldemossa mit Blick auf die Kartause mit ihrer romantischen Geschichte von George Sand und Frédéric Chopin. In der wunderbaren Inselhauptstadt Palma schlenderte ich stundenlang durch enge Gassen, probierte leckere Tapas und bewunderte spanische Designerläden. Und als ich dann über die Inselmitte fuhr, mit den herrlichen Steinmauern, grasenden Schäfchen, Oliven- und Mandelhainen, trieb es mir geradezu Tränen in die Augen ob der Schönheit dieser Insel.
Kurzum – es war um mich geschehen.
Mein Mallorca-Abenteuer beginnt
Zum Glück gab es schon Internet (die Älteren unter den Lesern erinnern sich vielleicht auch noch an andere Zeiten) und so beschloss ich spontan, einen Teil meines Lebens nach Mallorca zu verlegen. Schnell war ein kleines Apartment in der Innenstadt von Palma gefunden. Und mein persönliches Mallorca-Incentive war geboren! Nicht nur das, kurz darauf auch mein erstes Kind, und so wurden die Zeiten auf der Insel immer länger, bis zwei Jahre darauf das zweite Kind einen Umzug aufs Land erforderte.
Unsere Zeit in Santa María del Camí begann! Einem kleinen, damals noch recht verschlafenen Städtchen 15 Kilometer nördlich von Palma, das eigentlich nur sonntags zum bekannten Markt auflebte. Und da eh schon alles anders wurde, änderte sich nun auch mein Job. Eigentlich waren wir eine PR- und Internet-Agentur. Eigentlich. Und wir wollten Internet-Seminare auf der Insel anbieten. Es kann sich heute kaum jemand mehr vorstellen, aber viele kleine und mittelständische Unternehmen konnten sich partout nicht vorstellen, was das Internet für sie bedeuten würde. Wir schon.
Mallorca-Incentives als neuer Job
Nach einigen Marketing-Versuchen (man nahm es damals noch nicht so ganz genau mit Massen-Mails) kam dann aber eine Mail, die mein Leben verändern sollte:
„Ein Internet-Seminar auf Mallorca möchten wir nicht, aber wenn Sie schon auf der Insel sind, können Sie uns nicht ein Tagungs-Incentive organisieren?“Und schwupp – hatte ich einen neuen Job! Zum Glück habe ich einen touristischen Background und so sah ich mich nur wenige Zeit später mit einem Schild in der Hand am Flughafen, meine erste Gruppe abholend. Meine Knie schlackerten, meine Nerven waren am Ende, aber diese erste Gruppe war der Anfang von zahlreichen erfolgreichen Incentives und Tagungen, die ich hinfort mit meinem wachsenden Team auf Mallorca organisiert habe. Und mit dem ersten Hotel, das ich für diese Premiere organisiert habe, arbeite ich heute noch zusammen. Die Direktorin und ich haben unsere Kinder gemeinsam groß werden sehen. Sie arbeitet immer noch dort. Ein gutes Zeichen!
‚Geschäftspartner Mallorca‘
Zehn Jahre lebte ich mit meiner Familie insgesamt auf der Insel, sieben Jahre davon habe ich Tagungen, Incentives, Seminare, Workshops, Kickoff-Meetings und mehr organisiert. Sieben Jahre, in denen ich die Insel dann noch einmal ganz anders kennen lernen durfte. Nämlich von der professionellen Seite. Mallorquinische Hoteliers gehören zu den besten der Welt. Und das nicht ohne Grund. Jahrzehntelange Erfahrungen mit Touristen jeder Couleur sind sehr prägend.
Einerseits war es schwierig, ein privates Standbein in die mallorquinische Gesellschaft zu bekommen. Verständlich, wenn man sich die jahrhundertealte Geschichte der Eroberungen und wechselnden Herrscher anschaut. Andererseits war und ist es absolut angenehm, mit Mallorquinern zu arbeiten und darüber Freundschaften wachsen zu lassen, die halten.
Ich bin immer wieder begeistert, wie flexibel hier gearbeitet werden kann. Ein Gespräch werde ich nie vergessen. Es war noch im Meliá Palas Atenea (heute Meliá Palma Marina).
„Weißt Du, Christine, bei uns ist es so. Wenn uns der Schreibtisch weggenommen wird, nehmen wir den PC einfach auf den Schoß. Und wenn wir keine Stühle mehr haben, dann setzen wir uns eben auf den Boden!“
Stellen Sie sich das mal in einem deutschen Großkonzern vor ;-).
Und keine Sorge – man arbeitet dort nach wie vor an Schreibtischen und Stühlen.
Zurück nach Deutschland mit Mallorca im Herzen
Im Jahr 2008 ging es nach langem Hin und Her zurück nach Deutschland. Der Kinder und der Familie wegen. Aber ein großes Stück von mir ist immer noch auf der Insel. Natürlich bin ich regelmäßig hier und genieße meine privaten kleinen Mallorca-Incentives. Das sind nämlich mit die schönsten Seiten meines Jobs – hier ein neues Hotel testen, dort ein frisch aufgemachtes Restaurant besuche… ich muss ja wissen, was ich anbiete! Und natürlich mit meinen Partnern weiter tolle Events für unsere Gäste planen.
Im Oktober ist es wieder soweit. Und ich freue mich riesig darauf, wieder auf ‚meiner‘ Insel zu sein. ‚Mein‘ Mallorca zu genießen. Wie Sie hoffentlich auch bald (wieder). 🙂
Ihre/ Eure Christine Wolf